Drucken mit Holz ist möglich. Laywood (oder auch Laywoo-D3), einer Entwicklung aus Deutschland, sei dank. Und mit den entsprechenden thermischen Einstellungen im 3D-Drucker kann auch die Maserung von Holz nachgebildet werden.
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Aussehen und Zusammensetzung von Laywood
Laywood besteht aus 40% recycelten Holzfasern und einem polymeren Bindemittel. Das Holzfilament, das den genauen Namen Laywoo-D3 besitzt, ist eine Entwicklung des deutschen Dipl.-Ing. Kai Parthy. Von ihm stammt auch das sandsteinartige Filament Laybrick, welches hauptsächlich für Architektur-Modelle genutzt wird.
Das Holzfilament Laywood riecht und sieht aus wie Holz. Während des Druckvorgangs kann der Geruch der Holzes besonders gut wahrgenommen werden.
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Eigenschaften von Holzfilament
Laywood besitzt die gleichen Eigenschaften wie PLA. Die Verarbeitungstemperatur liegt zwischen 185°C und 250°C. Genaue Angaben sollten dem Hersteller entnommen werden. Ein beheiztes Bett ist nicht notwendig. Deshalb nicht, weil es aufgrund seiner Beschaffenheit praktisch kein Warping hat. Dies war auch das ursprüngliche Ziel von Kai Parthy, als er das Filament entwickelte.
Durch variieren der Temperatur beim Drucken können verschiedene Farbtöne erzeugt werden. So wird das Holzfilament bei niedrigen Drucktemperaturen (ca. 185°C) hell und bei hohen (ca. 245°C) dunkel. Durch geeignete Einstellungen können beispielsweise Jahresringe gedruckt werden.
Aufgrund der Holzeigenschaften kann Laywood auch wie Holz bearbeitet werden. Sägen, schleifen, bohren und selbst lackieren ist kein Problem.
Holzfilament Laywood drucken – was beachten?
Nach ersten Tests mit dem Filament kann ich sagen, dass die Verarbeitung des Holzfilaments nicht ganz so einfach ist. Nach anfänglicher Freude über den Holzgeruch aus dem 3D Drucker, musste ich feststellen, dass die Düse plötzlich verstopft war. Dies passierte jedoch nicht nur einmal.
Was ich getan hab, als die Düse verstopft war:
- Zuführung (Bowden) zum Hotend entfernen
- das Hotend auf etwa 180°C aufheizen
- ein Stück PLA Filament nehmen und in das Hotend einführen – jetzt verschmilzt das PLA mit dem in der Düse befindlichen Holzfilament
- anschließend muss das Hotend wieder auf 90°C herunter gekühlt werden – nun verbinden sich die zwei verschiedenen Filamente und erhärten
- danach kann man das Stück Filament herausziehen und das verstopfte Material wird mit entfernt
Diesen Vorgang muss man womöglich noch einmal wiederholen. Was bei mir noch geholfen hat, war das Heizen auf die höchste Temperatur. Anschließend hat die Düse das verstopfte Material “ausgespuckt” und sie war wieder frei.
Wer das Problem mit der verstopften Düse vermeiden möchte, kann folgende Einstellungen vornehmen, muss jedoch ggf. für seinen 3D Drucker anpassen:
- die Layerhöhe nicht zu gering setzen (min. 0,25 – 0,3)
- keine zu geringen Druckgeschwindigkeiten fahren (min. 50 mm/s)
- größeren Düsendurchmesser verwenden (≥ 0,5 mm)
Das Material darf nicht zu lange in der Düse verweilen. Deshalb sind geringe Layerhöhen oder zu geringe Geschwindigkeiten tabu. Wer die richtige Einstellung gefunden hat, kann das Holzfilament Laywood auch mit einer 0,4 mm Düse drucken.