Das synthetische und relativ stabile Polymer ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat) zeichnet sich besonders durch eine hohe Oberflächenhärte, Zähigkeit und Festigkeit aus. Aufgrund dessen wird ABS Filament für Druckobjekte eingesetzt, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt werden.
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Zusammensetzung Eigenschaften von ABS
ABS besteht aus Mischungen von Styrol-Acrylnitril-Copolymeren SAN mit Butadien-Kautschuk oder Prfopfpolymerisate von Styrol und Acrylnitril auf Polybutadien. Durch das Kautschuk ist es nicht möglich, durchsichtiges Filament herzustellen. Die Einfärbung von ABS Filament ist nur gedeckt möglich.
Der Kunststoff ABS behält auch in höheren Temperaturbereichen von bis zu 100°C seine Steifheit (Glastemperatur ca. 110 °C). Die Formbeständigkeit nach MARTENS wird mit 66° bis 78°C angegeben. In tieferen Temperaturen (bis -40°C) bleibt es zäh.
ABS ist alterungsbeständig und zeichnet sich durch eine hohe elektrische Durchschlagfestigkeit von 150 kV/mm aus. Es wird oft für Armaturen oder Gehäuse verwendet.
Weitere empfehlenswerte ABS Filamentspulen
ABS Filament drucken – was beachten?
Die Drucktemperatur liegt, abhängig vom Filamenthersteller, in einem Bereich von 215 – 250 °C. Da ABS mehr zum Warping neigt als PLA Filament, sollte ausschließlich mit einem beheizten Bett gearbeitet werden (Temperatur: 80 – 110 °C).
Eine genaue Druckgeschwindigkeit anzugeben ist schwierig, da dies von mehreren Faktoren abhängig ist (Temperatur, Düsendurchmesser, Layerhöhe – siehe Filamentvergleich). Es kann jedoch ein Bereich von 40 – 80 mm/s angegeben werden.
Beim Verarbeiten von ABS Filament sollte darauf geachtet werden, dass sich der 3D Drucker in einem Raum mit Möglichkeiten zum Lüften befindet. Während des Druckens sollte für genügend Frischluft gesorgt werden.
Schon beim Extrudieren entstehen Dämpfe, die bei manchen Menschen Unverträglichkeiten auslösen können. Wer also viel mit ABS Filament arbeitet, sollte sich Gedanken über eine geeignete Absaugung am 3D Drucker machen.
ABS Druck glätten
Der Nachteil beim 3D Druckverfahren FDM ist, dass man beim fertigen Objekt die einzelnen Druckschichten sehen kann. Für diejenige, die das für nicht ansehnlich empfinden, gibt es eine Möglichkeit der Glättung von ABS Drucke – mit dem Lösungsmittel Aceton.
Am besten funktioniert die Glättung mit Aceton, wenn man das Druckobjekt auf einen Sockel, der mit Alufolie umwickelt wird, in ein entsprechend großes Glas stellt. Das Glas wird soweit mit Aceton gefüllt, dass der Sockel noch heraus ragt. Anschließend wird das präparierte Glas auf eine beheizte Fläche gestellt (z.B. das beheizte Druckbett) und diese auf etwa 110°C erhitzt.
Hierbei fängt das Aceton an zu verdampfen und legt sich dabei über das zu glättende Objekt. Nach wenigen Minuten kann man schon die ersten Erfolge sehen, wie der ABS Druck geglättet wird.
Achtung! Das Lösungsmittel Aceton ist leicht entzündlich und reizend. Deshalb sollte beim Umgang nur mit entsprechenden Handschuhen gearbeitet werden. Des Weiteren muss der Raum gut belüftet sein – am besten sollte im Freien damit gearbeitet werden.